Galaxys81 Admin
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| Thema: Kosmologie - Wie ein expandierendes Universum entsteht Mi 11 Dez - 13:34 | 3194 |
| Hier ein Auszug von dem Bericht auf der Seite: http://www.astronews.com
"Ein internationales Team von theoretischen Physikern hat ausgerechnet, dass ein expandierendes Universum praktisch aus dem Nichts entstehen kann - es muss sich allerdings drehen und die richtige Temperatur haben. Für unser Universum dürfte dieses Geburtsszenario zwar nicht infrage kommen, die Forscher erhoffen sich aber davon neue Einblicke in die Struktur von Raum und Zeit.
Wenn man Suppe erhitzt, beginnt sie zu kochen. Wenn man Raum und Zeit erhitzt, kann ein expandierendes Universum entstehen - ganz ohne Urknall. Diesen Phasenübergang zwischen einem langweiligen leeren Raum und einem expandierenden Universum, das Masse enthält, konnte ein internationales Forscherteam nun berechnen. Grundlage ist ein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen der Quantenfeldtheorie und Einsteins Relativitätstheorie.
Aus dem Alltag kennt man "Phasenübergänge" nur von Stoffen, die zwischen festem, flüssigem und gasförmigem Zustand wechseln. Allerdings können auch Raum und Zeit selbst solche Übergänge durchmachen, wie die Physiker Stephen Hawking und Don Page schon 1983 zeigten. Sie berechneten, dass aus leerem Raum bei einer bestimmten Temperatur plötzlich ein Schwarzes Loch werden kann. (Screenshot: astronews) Lässt sich bei einem ähnlichen Prozess vielleicht auch ein ganzes Universum erzeugen, das sich kontinuierlich ausdehnt, so wie unseres? Diese Frage stellte sich Daniel Grumiller vom Institut für Theoretische Physik der Technischen Universität Wien gemeinsam mit Kollegen aus Harvard, des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der University of Edinburgh. Das Ergebnis: Tatsächlich scheint es eine kritische Temperatur zu geben, bei der aus einem völlig leeren, flachen Raum ein expandierendes Universum mit Masse wird.
"Die leere Raumzeit beginnt gewissermaßen zu kochen, es bilden sich Blasen, eine von ihnen expandiert und nimmt schließlich die gesamte Raumzeit ein", veranschaulicht Grumiller. Das Universum muss dabei rotieren - das Kochrezept für ein expandierendes Universum lautet also: erhitzen und umrühren. Diese Rotation kann dabei beliebig gering sein.
Bei den Berechnungen wurden vorerst nur zwei Raumdimensionen berücksichtigt. "Es gibt aber nichts, was dagegen spricht, dass es in drei Raumdimensionen genauso ist", so Grumiller. Unser eigenes Universum ist allerdings wohl nicht auf diese Weise entstanden. So ist das Phasenübergangs-Modell auch nicht als Konkurrenz zur Urknalltheorie gedacht: "In der Kosmologie weiß man heute sehr viel über das frühe Universum - das zweifeln wir nicht an. Aber für uns ist die Frage entscheidend, welche Phasenübergänge in Raum und Zeit möglich sind und wie die mathematische Struktur der Raumzeit beschrieben werden kann", erklärt Grumiller.
Die Theorie ist die logische Fortsetzung der sogenannten "AdS-CFT-Korrespondenz", einer 1997 aufgestellten Vermutung, die seither die Forschung an den fundamentalen Fragen der Physik stark beeinflusst hat: Sie beschreibt einen merkwürdigen Zusammenhang zwischen Gravitationstheorien und Quantenfeldthorien - zwei Bereiche, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben müssten. In bestimmten Grenzfällen, so sagt die AdS-CFT-Korrespondenz, lassen sich Aussagen der Quantenfeldtheorie in Aussagen von Gravitationstheorien überführen und umgekehrt.
Die Quantenfeldtheorie kommt dabei immer mit einer Dimension weniger aus als die dazugehörige Gravitationstheorie – das bezeichnet man als "holographisches Prinzip". Ähnlich wie ein zweidimensionales Hologramm ein dreidimensionales Objekt darstellen kann, kann eine Quantenfeldtheorie mit zwei Raumdimensionen eine physikalische Situation in drei Raumdimensionen beschreiben."Quelle und ganzer Artikel: http://www.astronews.com/news/artikel/2013/12/1312-014.shtml |
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