BlackHeart Admin
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| Thema: LA SILLA: Eine Galaxie mit turbulenter Vergangenheit Mi 2 Apr - 22:10 | 6655 |
| Die europäische Südsternwarte ESO hat heute eine neue Aufnahme von zwei Galaxien veröffentlicht, die trotz ihrer relativen Nähe eine sehr unterschiedliche Vergangenheit gehabt haben dürften: Während die Spiralgalaxie NGC 1317 vermutlich ein relativ ereignisarmes Leben hatte, war ihr größerer Nachbar NGC 1316 wohl in zahlreiche Kollisionen verwickelt.
Manche Galaxien haben, obwohl sie sich in relativer Nähe zueinander befinden, eine sehr unterschiedliche Geschichte. Das gilt auch für die beiden Systeme NGC 1316 und NGC 1317, die auf einer heute von der europäischen Südsternwarte ESO veröffentlichten Aufnahme zu sehen sind. Während die kleinere Spiralgalaxie vermutlich ein recht ereignisarmes Leben geführt hat, dürfte ihr deutlich größerer Nachbar bereits in zahlreiche Kollisionen verwickelt gewesen sein.
Auf die turbulente Vergangenheit von NGC 1316 deuten verschiedene Indizien hin, beispielsweise die ungewöhnlichen dunklen Staubschwaden, die sich im Zentralbereich der riesigen Ansammlung von Sternen deutlich abzeichnen oder aber eine Gruppe von überraschend kleinen Kugelsternhaufen. Dies lässt vermuten, dass NGC 1316 vor rund drei Milliarden Jahren bereits eine staubreiche Spiralgalaxie verschluckt hat.
Ein weiterer Hinweis auf Wechselwirkungen zwischen NGC 1316 und anderen Galaxien sind die vergleichsweise leuchtschwachen Gezeitenarme, die von dem System ins All ausgehen. Es handelt sich dabei um Sterne, die aus ihrem ursprüngliche Orbit gerissen wurden, als eine andere Galaxie ihrer Heimatgalaxie zu nahe gekommen ist. Sie sind ein typisches Phänomen bei wechselwirkenden Galaxien.
Die Galaxie NGC 1316 und ihr kleinerer Nachbar NGC 1317.
Die Astronomen vermuten daher, dass NGC 1316 in der Vergangenheit bereits in zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Galaxien verwickelt war und dabei vermutlich auch einige dieser Galaxien vollständig verschlungen hat. Die Galaxie liegt rund 60 Millionen Lichtjahre entfernt im Sternbild Chemischer Ofen (lateinischer Name: Fornax). Da es sich um die hellste Radioquelle in diesem Sternbild handelt, wird die Galaxie auch als Fornax A bezeichnet.
Die intensive Radioemission der Galaxie stammt aus dem Zentrum von NGC 1316. Sie entsteht durch Material, das gerade dabei ist, in ein supermassereiches Schwarzes Loch zu stürzen. Dabei dürften auch die Wechselwirkungen mit anderen Galaxien in der Vergangenheit zusätzliches "Futter" für das zentrale Schwarze Loch geliefert haben.
Auf der Aufnahme sind zudem noch zahlreiche weiter entfernte Galaxien zu sehen: Bei den meisten leicht verschwommenen Punkten auf dem Bild handelt es sich um Galaxien. Eine besonders eindrucksvolle Ansammlung davon befindet sich beispielsweise links von NGC 1316.
Das Bild wurde aus mehreren Archivaufnahmen zusammengestellt. Die Daten stammen vom Wide Field Imager, der an das 2,2-Meter-MPG/ESO-Teleskop der europäischen Südsternwarte ESO in La Silla montiert ist. Quelle: http://www.astronews.com/news/artikel/2014/04/1404-003.shtml |
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