BlackHeart Admin
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| Thema: Vulkanismus in jüngerer Vergangenheit? Di 14 Okt - 19:35 | 8346 |
| Wissenschaftler haben auf Bildern des Lunar Reconnaissance Orbiter vulkanische Ablagerungen entdeckt, von denen einige erst innerhalb der letzten 50 Millionen Jahre entstanden sein dürften. Bislang dachte man, dass die vulkanische Aktivität auf dem Mond vor rund einer Milliarde Jahren zum Erliegen kam. Die Entdeckung ist schlecht mit der bisherigen Theorie über die Entwicklung des Mondes vereinbar.
Auf Aufnahmen der NASA-Mondmission Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) haben Wissenschaftler Hinweise dafür entdeckt, dass die vulkanische Aktivität auf dem Mond nicht wie bisher angenommen vor etwa einer Milliarde Jahren abrupt zum Erliegen kam. Vielmehr hat es auch in der jüngeren Vergangenheit zumindest kleine vulkanische Eruptionen gegeben.
Die Wissenschaftler stützen ihre These auf die Entdeckung vulkanischer Ablagerungen auf dem Mond, deren Alter sie auf weniger als 100 Millionen Jahre datieren. Auf der Erde würde dies dem Erdzeitalter der Kreide entsprechen, also einer Zeit, zu der die Dinosaurier die Erde bevölkerten. Einige der neu entdeckten vulkanischen Ablagerungen sind sogar weniger als 50 Millionen Jahre alt.
Nach Einschätzung der Wissenschaftler dürfte diese Entdeckung dazu führen, dass Geologen die jüngste geologische und thermische Entwicklung des Mondes neu überdenken müssen. Die Ablagerungen, fachsprachlich "unregelmäßige Mare-Flecken" genannt, finden sich in dunklen vulkanischen Tiefebenen auf dem Mond, den sogenannten Maria.
Eines der größten Vorkommen vulkanischer Ablagerungen ist unter dem Namen "Ina" bekannt und wurde bereits von den Astronauten der Mission Apollo 15 aus dem Mondorbit aufgenommen. Es ist gekennzeichnet durch seine auffällige Helligkeit und die ungewöhnliche Form, die dem Großbuchstaben "D" ähnelt. Bislang dachte man, Ina sei einzigartig, doch nun haben die Forscher viele weitere dieser Strukturen in den hochauflösenden Bildern der Spezialkameras der LRO-Mission entdeckt.
Diese Maskelyne genannte Struktur ist eine von zahlreichen jetzt entdeckten Ablagerungen vulkanischen Ursprungs auf dem Mond, die jünger als 100 Millionen Jahre alt sind.
Großansicht: http://astronews.com/news/artikel/2014/10/1410-014a.shtml
Insgesamt hat das Team 70 bisher unbekannte Ablagerungen auf der Mondvorderseite identifiziert, die mit weniger als 500 Metern im Durchmesser zu klein sind, um sie von der Erde aus beobachten zu können. "Bisherige Studien hatten bereits Hinweise darauf ergeben, dass es sich bei Ina um eine sehr junge Struktur handeln muss. Die Entdeckung zahlreicher ähnlich junger Strukturen in den Mare-Gebieten der Mondvorderseite hat jedoch fundamentale Auswirkungen auf die Modelle der thermischen Bedingungen des Mondinneren und seine thermische Entwicklung" so die Forscher Prof. Harald Hiesinger und Dr. Carolyn van der Bogert vom Institut für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, die an der Studie beteiligt waren.
Die Entdeckung dieser jungen vulkanischen Strukturen, so die Wissenschaftler, sei nur schwer mit den bisherigen Vorstellungen der Temperatur des Mondinneren in Einklang zu bringen. Die aufgespürten Strukturen seien daher für die zukünftige Erforschung des Erdtrabanten von enormer Bedeutung.
Hiesinger ist der einzige deutsche Wissenschaftler, der am Kamerasystem LROC des Lunar Reconnaissance Orbiter beteiligt ist. Über ihre Entdeckungen berichten die Wissenschaftler jetzt in der Fachzeitschrift Nature Geoscience.Quelle: http://astronews.com/news/artikel/2014/10/1410-014.shtml |
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