BlackHeart Admin
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| Thema: Radarblick auf Asteroid 2006 DP14 Mi 26 Feb - 15:49 | 5964 |
| Mithilfe der 70-Meter-Antenne des Deep Space Network im kalifornischen Goldstone ist Astronomen in diesem Monat ein faszinierender Blick auf einen eigentümlichen vorüberfliegenden Asteroiden gelungen: Der Brocken mit der Bezeichnung 2006 DP14 sieht aus wie zwei zusammengeklebte Asteroiden. Und offenbar sind solche Objekte gar nicht einmal selten.
Asteroiden fliegen regelmäßig an unserer Erde vorüber. Meist werden die Brocken nur von verschiedenen automatischen Teleskopen oder Amateurastronomen verfolgt, um auf diese Weise neue Daten für Bahnberechnungen zu gewinnen, mit deren Hilfe sich dann besser abschätzen lässt, ob der betreffende Asteroid irgendwann einmal eine Gefahr für die Erde darstellen könnte.
Radarblick auf den Asteroiden 2006 DP14
Manchmal schaut man aber auch genauer hin, wie etwa am 11. Februar 2014. Astronomen an diesem Tag nämlich die 70-Meter-Radioantenne im kalifornischen Goldstone auf den Asteroiden 2006 DP14, der sich am 10. Februar der Erde bis auf 2,4 Millionen Kilometer genähert hatte. Dies entspricht mehr als der sechsfachen Entfernung des Mondes von der Erde. Zum Zeitpunkt der Beobachtungen einen Tag später war der Asteroid etwa 4,2 Millionen Kilometer entfernt.
Für die Beobachtungen wurde von der Antenne in Goldstone ein Radiosignal in Richtung des Asteroiden geschickt und dann dessen Reflexionen wieder aufgefangen und ausgewertet. Diese Daten verraten den Astronomen dann einiges über Größe, Form und Oberflächenstruktur des Asteroiden. Sie liefern zudem präzise Informationen über seine Entfernung und die Geschwindigkeit, was noch genauere Bahnberechnungen erlaubt.
Die Beobachtungen ergaben, dass 2006 DP14 eine Länge von 400 Meter hat und 200 Meter breit ist. Vom Aussehen erinnert der Asteroid an eine riesige Erdnuss. Er rotiert etwa alle sechs Stunden einmal um die eigene Achse. Asteroiden mit einem so eigentümlichen Erscheinungsbild werden von Astronomen als "Kontakt-Doppelasteroiden" bezeichnet, da sie aus zwei deutlich unterscheidbaren keulenförmigen Gebilden bestehen, die sich zu berühren scheinen. Man kennt solche Strukturen auch von sich berührenden eng umlaufenden Doppelsternen.
Es ist also möglich, dass es sich bei 2006 DP14 tatsächlich einmal um einen Doppel-Asteroiden, also zwei sich umkreisende Brocken handelte, die sich aber immer näher gekommen sind und sich schließlich zu einem sehr eigentümlich geformten Objekt vereinigt haben. Wirklich selten sind solche Objekte nicht: Beobachtungen mit dem Goldstone-Radar und dem Radioteleskop in Arecibo haben ergeben, dass mindestens zehn Prozent aller Asteroiden mit einem Durchmesser von 200 Metern und mehr eine solche Form haben.
Aus den Beobachtungsdaten haben die Astronomen auch einen kleinen Zeitrafferfilm erstellt, auf dem die Drehung des Asteroiden schön zu erkennen ist. Die Auflösung der Radarbilder beträgt ungefähr 19 Meter pro Pixel.
Die Radioantenne in Goldstone gehört zum Deep Space Network (DSN) der NASA, das eigentlich der Kommunikation mit Raumsonden im Sonnensystem dient. Es besteht aus drei Antennen über den Globus verteilten Antennen: in Goldstone in Kalifornien, in der Nähe von Madrid in Spanien sowie in der Nähe von Canberra in Australien. Auf diese Weise kann - trotz der Drehung der Erde - ständig eine Antenne eine bestimmte Position am Himmel anvisieren und so mit einer Raumsonde kommunizieren. Die DSN-Antenne in Goldstone wird zudem zusätzlich als Solar System Radar für die Beobachtung von Asteroiden eingesetzt. Quelle: http://www.astronews.com/news/artikel/2014/02/1402-036.shtml |
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