BlackHeart Admin
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| Thema: La Silla: Dunkle Wolke mit strahlender Zukunft Do 4 Sep - 0:28 | 7452 |
| Die europäische Südsternwarte ESO hat heute eine neue Aufnahme veröffentlicht, von deren Hauptdarstellern man noch gar nichts sieht. Das dürfte sich jedoch bald ändern: Im Inneren der Dunkelwolke Lupus 4 entstehen nämlich vermutlich bereits neue Sterne, die irgendwann auch diese Region zum Leuchten bringen werden.
Auf den ersten Blick erinnert die Dunkelwolke Lupus 4 ein wenig an eine Spinne, die am Himmel sitzt und das Licht der hinter ihr liegenden Sterne verdeckt. Diese Ansammlung aus dichtem Gas und Staub ist rund 400 Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt im Grenzbereich der Sternbilder Wolf und Winkelmaß.
In dieser Region am Himmel finden sich noch zahlreiche weitere Dunkelwolken, die alle Teil der sogenannten Scorpius-Centaurus Assoziation sind, einem lockeren Verbund zahlreicher heller Sterne, die vermutlich alle einmal aus einer einzigen gewaltigen Gaswolke entstanden sind.
Die Assoziation ist die der Erde am nächsten gelegenen Ansammlung von hellen und jungen Sternen dieser Art und damit ein beliebtes Studienobjekt für Astronomen, die sich für die Entstehung und Entwicklung von Sternen in Sternhaufen interessieren. Irgendwann wird sich dieser lockere Sternhaufen auflösen und die ehemaligen Mitglieder werden allein ihren stellaren Lebensweg fortsetzen. Auch die Sonne dürfte einmal in einer solchen Umgebung entstanden sein.
Der amerikanische Astronom Edward Emerson Barnard hat die Lupus-Dunkelwolken im Jahr 1927 als erster in der astronomischen Fachliteratur beschrieben. Die am besten untersuchte Dunkelwolke ist Lupus 3 (astronews.com berichtete), in der Wissenschaftler inzwischen mindestens 40 Sterne nachgewiesen haben, die innerhalb der letzten drei Millionen Jahre entstanden sind. Streng genommen handelt es sich dabei noch um gar keine "richtigen" Sterne: Ihre Energie beziehen sie nämlich noch nicht aus nuklearen Fusionsprozessen, sondern allein aus ihrer gravitativen Kontraktion. In Kürze dürften sie jedoch ihr nukleares Feuer zünden und dann zu einem richtigen Stern werden.
Die Dunkelwolke Lupus 4.
Großansicht: http://astronews.com/news/artikel/2014/09/1409-005a.shtml
In Lupus 4 hat man nur einige wenige Objekte dieser Art entdeckt. Es gibt in der Wolke allerdings einen Bereich mit sehr dichtem Material, wo innerhalb der nächsten paar Millionen Jahre solche Protosterne entstehen könnten. Von daher dürfte es sich bei Lupus 4 lediglich um eine etwas jüngere Variante der schon weiter entwickelten Dunkelwolke Lupus 3 handeln.
Wie viele Sterne einmal in Lupus 4 entstehen werden, wissen die Astronomen bislang nicht. Das liegt auch daran, dass es für die Masse von Lupus 4 ganz verschiedene Abschätzungen gibt. In zwei Studien wird eine Masse der Dunkelwolke von der etwa 250-fachen Masse der Sonne angegeben, eine andere Untersuchung kommt mit einem anderen Verfahren auf eine Masse von 1.600 Sonnenmassen. Damit dürfte zumindest sicher sein, dass ausreichend Material für eine ganze Reihe von neuen Sternen vorhanden ist.
Die jetzt von der europäischen Südsternwarte ESO veröffentlichte Aufnahme basiert auf Daten, die mit dem Wide Field Imager am MPG/ESO-2,2-Meter-Teleskop am ESO-Observatorium im chilenischen La Silla gewonnen wurden.Quelle: http://astronews.com/news/artikel/2014/09/1409-005.shtml |
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