Es gibt ja viele Verschwörungstheoretiker, die behaupten von Aliens enführt worden zu sein.

Da ich daran nicht glaube, denke ich bei den meisten Menschen handelt es sich dabei ganz einfach um intensive Träume. Ist ja auch komisch, das "Entführte" immer Nachts von den Aliens "entführt" werden.

Oder es handelt sich um so etwas:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypnagogie

Es handelt sich also nicht um reale Erlebnisse, sondern um Halluzinationen, die sehr real sein können.

Bei anderen Menschen die so etwas erzählen, kann ich mir auch vorstellen, das sie einfach lügen um in der Szene Aufmerksamkeit zu bekommen.

Auf jeden Fall wurden sie NICHT von Aliens entführt. Denn dafür gibt und gab es noch nie auch nur einen Beweis.

Aus Wiki:

"Eine eher rationale Erklärung des Phänomens ist, dass es sich bei diesen Erlebnissen um fehlinterpretierte kognitive Prozesse handelt, also um psychische Illusionen ähnlich den optischen Täuschungen.

Einige Wissenschaftler halten die Erlebnisse für eine Folge posttraumatischer Belastungsstörungen, also beispielsweise unverarbeitete Kindheitstraumata, Gewalterfahrungen oder gesellschaftliche Belastungen.

Eine weitere Theorie führt die angeblichen Wahrnehmungen auf eine Schlafparalyse bzw. Halluzinationen im Schlafzusammenhang zurück. Auch dafür liefern eine Reihe von Studien ernstzunehmende Belege."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Entf%C3%BChrung_durch_Au%C3%9Ferirdische

So ist es für mich inzwischen auch. Solche Erlebnisse sind etwas ganz Rationales, was NIX aber auch REIN GAR NIX mit Außerirdischen zu tun hat.

Ich zitiere Userin Marouge aus dem Allmysteryforum:

"@Dawnclaude

Alleine dieser Satz

Das man mit Drogen Schlafparalysen erzeugen soll, wäre mir allerdings schon neu.

beweist wieder mal eindrucksvoll, dass Du Dich NULL mit der Thematik auseinandergesetzt hast!
Denn schon ein kurzer Blick ins WIKI zeigt:

"In einer Studie an der University of New Mexico aus dem Jahr 1988 wurde festgestellt, dass etwa 20 Prozent der Freiwilligen, denen eine hohe Dosis Dimethyltryptamin injiziert wurde, identische Erfahrungen wie die einer Entführung durch Außerirdische hatten."

http://de.wikipedia.org/wiki/Entf%C3%BChrung_durch_Au%C3%9Ferirdische

"N,N-Dimethyltryptamin, kurz DMT, ist ein halluzinogenes Tryptamin-Alkaloid, welches in etlichen Pflanzen, in den Hautdrüsensekreten der Aga-Kröte sowie auch in Spuren im Menschen und in Säugetieren zu finden ist."

http://de.wikipedia.org/wiki/Dimethyltryptamin#Vorkommen

"Two possible experiences have been suggested; visions induced by excessive activation of the temporal lobes, and sleep paralysis.

Persinger (Persinger and Makarec, 1987; Persinger and Valliant, 1985) has shown that mystical experiences, psychic experiences and paranormal beliefs are associated with unstable temporal lobes, or high "temporal lobe lability".

He has also been able to induce out-of-body and other experiences by applying rapidly fluctuating weak magnetic fields across the temporal lobes of subjects in the laboratory (Persinger, 1995). These include unpleasant vibrations, lights, floating, flying, out-of-body sensations, sexual arousal, and a sense of presence (Blackmore, 1994)."

http://www.susanblackmore.co.uk/Articles/ejufoas00.html

Also, diverse Studien kamen zu dem Ergebnis, dass mystische/psychische Erfahrungen und der Glaube ans Paranormale mit instabilen Temporallappen zusammen hängen sowie mit Schlafparalyse. Durch Stimulaiton der Temporallappen konnten Erfahrungen wie unangenehme Vibrationen, Lichter, Schweben, Fliegen, OBEs, sexuelle Erregung oder das Gefühl, jemand anderer würde anwesend sein.

Weitere wissenschaftliche Erklärungsversuche kannste ebenso zum Einstieg mal im WIKI nachlesen....

.....Es gibt bis dato keinen einzigen glaubhaften Beleg, dass leibhaftige Außerirdische Menschen entführen/entführt haben! Und auch die sogenannten "Implantate" stellten sich allesamt als irdisch heraus (zB Amalgamplomben, eingetretene Steinchen, etc.).

Überdies gibt es Alien Abduction-Berichte erst seit dem Kenneth-Arnold-UFO-Hype, Ende der-40er Jahre. Vorher gab es zwar ebenso Entführungsberichte, da waren aber keine Aliens im Spiel, sondern Feen, Elfen und Dämonen - es ist also viel mehr ein sozio-kulturelles und psychisches/emotionales Phänomen, als ein real und tatsächlich stattfindendes."

Quelle: http://www.allmystery.de/themen/uf104623-2  Userin: Marouge

    

Ich zitiere Userin Marouge aus dem Allmysteryforum:

"Dokumentierte Alien-Entführungsberichte in Deutschland gibt´s überdies erst seit den 90ern - also erst 30 Jahre (!) nach dem berühmten Fall von Betty und Barney Hill:

"Anfang der Neunziger schließlich erreicht die ‚Entführungswelle’ in zweifacher Hinsicht Deutschland: Zum einen machen aus den USA importierte Fernseh-Serien wie „Akte X“ oder „Dark Skies“ das Phänomen in der Öffentlichkeit bekannt. Nur wenige Jahre später– dies zeigt die ironische Verwendung des Themas in verschiedenen bundesdeutsche Kriminalfilmen– können ‚Grundkenntnisse’ über die bizarren Entführungen selbst beim deutschen Durchschnittszuschauer ohne Affinität zum Mystery-Genre vorausgesetzt werden.

Zum anderen finden sich in der Bundesrepublik immer mehr dokumentarische Veröffentlichungen zum Thema, insbesondere in den Printmedien. In der zweiten Hälfte der Neunziger erscheinen in Deutschland nicht nur etliche aus dem Englischen übersetzte Sachbücher von Journalisten und ‚UFO-Forschern’, sondern auch diverse (Auto-)Biographien von Betroffenen. Zeitgleich entstehen erste deutsche Dokumentationen und Betroffenenberichte. Was in fiktionalen Fernsehserien wie „Akte X“ noch als phantastische Erzählung erscheint, wird Lesern und Leserinnen nunmehr als Tatsachenbericht präsentiert."

http://www.igpp.de/german/eks/integratives_modell_abduktion.pdf

Also: zuerst existiert die Vorstellung, ein Bild - in dem Fall über Außerirdische - durch Geschichten, Bücher, Comics oder Filme, und auf dieser Grundlage entstehen DANN ERST die verschiedenartigen Gestalten der "Entführer".

Quelle: http://www.allmystery.de/themen/uf104623-2 Userin: Marouge

Zitat :

Es gibt ja viele Verschwörungstheoretiker, die behaupten von Aliens enführt worden zu sein.

Inhaltlich nicht ganz richtig! Denn der Großteil derer, welche Entführt worden sein will sind ganz normale Menschen. Die wenigsten davon hatten zuvor Kontakt zur Ufologie oder anderen Grenzwissenschaftlichen Themen.

Ich habe in den letzten 12 Jahren mit sehr vielen Menschen gesprochen die der Meinung sind zur Gruppe dieser Personen zu gehören. Ich habe das schonmal auf Allmy notiert, der Großteil (~85%) hat ein psychisches Problem (gehabt) - so wie eine junge Frau aus dem norddeutschen Ruam die im Alter von 13 Jahren den Vater verlor und kurz darauf das erste Buch von Dr. Johannes Fiebag las.

Der Werdegang dieser Frau deckt sich mit den Meisten Personen die ähnliches Berichten. Das kann man abhaken....

Lediglich erwähnenswert finde ich, dass ein Großteil der 85%-Gruppe* (ich nenne sie im Weiteren die 85er) aus Frauen besteht welche sich während oder kurz nach ihrer ersten Schwangerschaft erinnern zu glaubt.... Warum das so ist kann sich jeder selber einen reim drauf machen ^^

Dann gibt es noch eine 14,6er-Gruppe* die ich guten Gewissens als Schwätzer einordnen kann weil es in Gesprächen (Email/Telefon) zu Widersprüchen, Beleidigungen und anderen Ausfälligkeiten bis hin zum Kontakabbruch kam.

Und der Rest (für die Mathefreaks, das sind 0.4% oder genau 12 Leute, deren Schilderungen ich nicht als Spinnerei abtun kann. Nicht nur weil sie selbst nach Jahren noch immer dasselbe schildern (könnte auch einstudiert sein) oder weil die Geschichten eine recht schlüssigen Kreis ergeben sondern auch weil es keine Anzeichen auf psychische Störungen gab, festes familiäres Umfeld, beruflicher Erfolg, keine bekannten Krankheitsfälle im Familienkreis... Ich kann sie einfach nicht einordnen.

* Das sind Angaben die ich aus meinen "Unterlagen" ziehen konnte

Zitat :

Dokumentierte Alien-Entführungsberichte in Deutschland gibt´s überdies erst seit den 90ern - also erst 30 Jahre (!) nach dem berühmten Fall von Betty und Barney Hill:

Auch das ist nicht ganz richtig. Ich müsste jetzt ein paar Bücher auskramen weil ich mir mit dem absoluten Datum nicht ganz sicher bin aber ich weiß, dass es Fälle gibt die vor 89 dokumentiert worden sind!

Gleich möchte ich anmerken, dass es auch Berichte über Abductionen vor Betty und Barney Hill gab!

Zitat :

Ich denke, es ist nicht leicht für jemanden, der noch nie eine Halluzination erlebt hat, sich vorzustellen, wie real diese sein können.

Dem kann ich nur zustimmen!

Zitat :

oder ich hab Musik gehört - manchmal sogar ein ganzes Orchester!

Das kenn ich wenn ich gesoffen habe

Zitat :

Interessanterweise ist mir das schon länger nicht mehr passiert. Vielleicht deshalb, weil ich mich neuerdings in der Realität "zuhause" fühle, und mich nicht mehr- so wie früher, ständig in irgendwelche Traumwelten flüchte und mich auch von dem ganzen Esoterik- und Pseudowissenschaftskram abgewendet habe. Ich denk jedenfalls schon, dass es damit zusammenhängt.

Elli -> prof -> Seifenblase -> Nadel -> blooob ^^
Sorry. Aber ich denke nicht, dass es sich damit gelegt hat!

Als Kind magst Du deine Phantasiewelten gehabt haben. Als Erwachsener irgendwelchen Esokram und Grenzwissenschaftliche Dinge. Kann sein, dass es sich damit gelegt hat aber das ablegen dieser Dinge wird nicht der Grund sein. Möglicherweise treten diese Symptome dann auf wenn Du unter Stress stehst. Gleich welcher Art dieser Stress ist.

Ich finde den Bericht über Mark H. sehr interessant möchte jedoch auf eine Zustand hinweisen der aus technischer Sicht ABSOLUT UNMÖGLICH ist -> "oder jene, die tödliche Verkehrsunfälle überlebt hatten"



Bei Gelegenheit erzähle ich mal noch etwas ausm Nähkästchen und von mir ^^

P.S. ich werde aus Gründen des Datenschutzes und des Vertrauens der Personen mit denen ich sprach keine Namen oder Daten liefern können da ich mit einigen noch in Kontakt stehe und den Kontakt nicht verlieren will.

prof.nixblick schrieb:

Bei Gelegenheit erzähle ich mal noch etwas ausm Nähkästchen und von mir ^^

Das wäre wirklich ganz toll!  

Zitat :

Elli -> prof -> Seifenblase -> Nadel -> blooob ^^
Sorry. Aber ich denke nicht, dass es sich damit gelegt hat!

Als Kind magst Du deine Phantasiewelten gehabt haben. Als Erwachsener irgendwelchen Esokram und Grenzwissenschaftliche Dinge. Kann sein, dass es sich damit gelegt hat aber das ablegen dieser Dinge wird nicht der Grund sein. Möglicherweise treten diese Symptome dann auf wenn Du unter Stress stehst. Gleich welcher Art dieser Stress ist.

Ist nur eine Vermutung von mir, und Stress hab ich jetzt eher mehr als früher. Ich denk also nicht, dass Stress der Auslöser war für meine Hypnagogie-Erlebnisse.

Hab hier noch einen interessanten Artikel zum Thema Abduction in Zusammenhang mit Schlafparalyse bzw. hypnopompen/hypnagogen Erlebnissen:

Aliens, Hexen, Vampire: Immer wieder berichten völlig gesunde Menschen über nächtliche Heimsuchungen und Entführungen durch Monster. Forscher haben herausgefunden, dass unser Gehirn an der Schwelle zwischen Schlaf und Wachsein manchmal verrückt spielt.

Das Grauen kommt fast immer in der Nacht und läuft fast immer nach der gleichen Dramaturgie ab: Im Bett liegende Menschen erleben bei scheinbar vollem Bewusstsein den Besuch Außerirdischer und die Entführung in deren Raumschiff. Dort werden medizinische Experimente an den Entführten vorgenommen, Frauen von kleinen, lüsternen Männchen aus dem All manchmal sogar geschwängert. In Amerika vergeht kaum eine Woche, in der solche schaurigen Erlebnisberichte nicht in den Zeitungen stehen oder im Fernsehen dokumentiert werden.

Aber auch in Deutschland melden sich immer mehr Menschen, die felsenfest behaupten: »Ich wurde von Aliens entführt!« In der Bildzeitung zum Beispiel erzählt der Maschinenschlosser Rainer F. (45)aus Rot in Baden-Württemberg: »Ich überlebte eine Alien-Entführung. Kleine Männchen, etwa 1,20 Meter groß, mit großen schwarzen Augen, haben mich nachts aus dem Schlafzimmer durch die geschlossenen Wände in ihr Raumschiff verschleppt. Sie machten mit mir Experimente, entnahmen am Oberschenkel Gewebe.« Besonders grausig fand der Württemberger das Innere des UFOs: »Es gab da Tausende Behälter mit Föten, halb Mensch, halb Alien.« Informatikstudent Patrick Hübner (25) berichtet in Bild ebenfalls von Experimenten: »Ein Trupp Aliens kam in mein Schlafzimmer, hat mich am Unterleib untersucht.« Die schrecklichste Erfahrung mit den nächtlichen Besuchern jedoch schildert Kauffrau Maria S. (51) aus Berlin. »Kleine Außerirdische, die wie Insekten aussahen, haben mich geschwängert. Das Kind haben sie mir später wieder geraubt.«

Unglaubliche Geschichten von durchgeknallten Zeitgenossen, auf die der Boulevard hereingefallen ist? Mitnichten! Susan A. Clancy, Psychologin an der Harvard University in Cambridge, berichtet in ihrer Publikation »Abducted: How People Come to Believe They Were Kidnapped by Aliens« über solche Entführungsfälle. Sie ist zum Ergebnis gekommen: »Alle Entführten, mit denen ich gesprochen habe, sind ganz normale Menschen. Sie kommen aus allen Gesellschafts und Bildungsschichten.« Verblüffend bei der Untersuchung des Phänomens fand die amerikanische Wissenschaftlerin, wie klar die Erinnerungen der Entführten an das Geschehene und wie stark emotional belastet die Interviewten sind. »Es war klar, dass sie eine traumatische Erfahrung gemacht hatten und dass sie auf der Suche nach einer vernünftigen Erklärung für das Erlebte waren.«

Als wissenschaftliche Erklärung kam für die Expertin nur das Phänomen der »hypnopompen Halluzination« infrage. »Wenn jemand eine hypnopompe Halluzination erlebt, ist er sich dieses Ereignisses nie bewusst. Die Halluzination erscheint dem Betroffenen in diesem Moment als absolut real«, sagt Psychologe Werner Cassel vom Schlafmedizinsichen Zentrum des Universitätsklinikums Gießen und Marburg. So verwundert es nicht, dass Menschen allen Ernstes behaupten, sie seien mitten in der Nacht wach geworden, und ein unheimliches Wesen sei an ihrem Bett gesessen.

Die Münchnerin Christine Leibold (34) hat so ein Erlebnis hinter sich. »Ich wachte auf, konnte mich nicht bewegen und sah am Fußende meines Bettes eine etwa 1,20 Meter große, dunkle Gestalt sitzen. Ich bekam Panik. Nach etwa einer Minute war der Spuk vorbei. Ich schwöre, dass ich das nicht geträumt habe.« Offenbar spielen bei diesem Phänomen kulturelle Unterschiede eine Rolle. In den USA und Deutschland kommen nachts Aliens ans Bett. In England ist es eine auf dem Besen reitende Hexe, die zumeist ältere Frauen aufsucht und ihnen das Blut aussaugt.

Auch in Neufundland kommt nachts die Hexe ans Bett, setzt sich auf die Brust und versucht, ihr Opfer zu ersticken. Die Japaner fürchten sich vor dem Geisterwesen Kanashibari, das seine Opfer festhält. Auf St. Lucia in der Karibik kommen die Geister ungetaufter Kinder nachts zu Besuch, kriechen auf die Brust und würgen den Schlafgelähmten. In Sansibar treibt der Dämon Popobawa sein Unwesen, er schleicht sich ins Schlafzimmer und vergeht sich an jungen Männern. Aber es geht nicht immer um Besuche. Manche Betroffenen schildern ein Erlebnis, das auch bei Nahtod-Erfahrungen oft beschrieben wird: Man sei an der Decke geschwebt und habe sich von oben beim Schlafen beobachten können.

Die Wissenschaft ist sich ziemlich sicher, dass bei all diesen Erlebnissen und den Entführungsfällen durch Aliens die sogenannte Schlaflähmung (Schlafparalyse) die entscheidende Rolle spielt. Schlafexperte Cassel: »Im Traumschlaf der sogenannten REM-Phase können wir manchmal fliegen, schweben oder werden von Monstern verfolgt. Dasselbe passiert auch bei der Schlaflähmung, mit dem entscheidenden Unterschied, dass man dabei zumindest partiell halb wach ist.« Tritt das Phänomen beim Einschlafen auf, sprechen die Forscher von hypnagogen Bildern. Kommen die Aliens während des Aufwachens, handelt es sich um hypnopompe Erscheinungen. Wenn der Mensch schläft, schaltet das Gehirn mittels des Neurotransmitters Acetylcholin das Bewegungszentrum ab. Das ist ein Schutzmechanismus, andernfalls würden wir jede Bewegung, die wir im Traum machen, dann auch im Schlaf ausführen und uns selbst womöglich verletzen. »Während einer hynopompen Halluzination«, sagt Cassel, »sind wir teilweise wach und teilweise noch im Schlaf.«

Der Geist ist also schon präsent, der Körper aber noch gelähmt. Dieser Lähmungszustand hält etwa eine Minute lang an. In dieser verwirrten Situation können sich Bilder und Erinnerungen, die gar nicht zusammengehören müssen, mit realen Sinneseindrücken und dem kurz zuvor Geträumten mischen und so Halluzinationen erzeugen. Oft kommt es auch zu einem drückenden Gefühl auf der Brust und zu Atemnot.

Die American Academy of Sleep Medicine (AASM) berichtet, dass Schlafparalyse sehr häufig bei Patienten auftritt, die unter Narkolepsie (Schlaf-Wach-Störung) leiden, von der restlichen Bevölkerung sind drei bis sechs Prozent betroffen. »Es gibt Untersuchungen, nach denen 15 bis 40 Prozent der gesunden Bevölkerung ein- oder mehrmals im Leben eine Schlaflähmung beziehungsweise hypnopompe Halluzination erleben«, sagt Psychologe Cassel. Die Menschen kennen diese Symptome seit eh und je. Nur wussten sie nicht, dass es sich dabei um Schlaflähmung handelt. Sie suchten die Erklärung in mythischen Wesen wie Alben oder Druden.

Im Aberglauben der damaligen Menschen setzten sich diese nachts auf den Brustkorb und verursachten Albträume. Man glaubte sogar, dass Dämonen für die Halbschlaferlebnisse verantwortlich sind. Ihre Namen waren im Mittelalter berüchtigt: Der Dämon Succubus suchte in der Gestalt einer wunderschönen Frau schlafende junge Männer auf, sein männlicher Gegenpart Incubus in der Gestalt eines Adonis beglückte nachts im Bett die Frauen. Das Christentum erklärte deshalb über Jahrhunderte hinweg nächtliche sündhafte Träume und die damit verbundenen Ejakulationen oder Orgasmen mit Besuchen von Succubus oder Incubus. Diese sexuelle Komponente der Halluzinationen ist wissenschaftlich erklärbar: In der REM-Schlafphase (REM steht für Rapid Eye Movement: schnelle Augenbewegung) treten bei Männern verstärkt Erektionen auf, die weiblichen Geschlechtsorgane schwellen an.

Incubus und Succubus, Alb und Drude sind aus dem Bewusstsein verschwunden. An ihre Stelle traten Geister, Vampire, Werwölfe und Aliens. Für die Wissenschaft ist das nicht besonders verwunderlich: Geister und Außerirdische sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Popkultur heranwachsender Generationen. Heute wird die Fantasie der Teenager von Dämonenjägerin Buffy, von Ghost Whisperers, Area 51 oder Akte X angeregt. »Menschen neigen dazu, Themen, mit denen sie sich mental beschäftigen, in ihre Träume einzubauen«, sagt Schlafforscher Cassel.

Schon 1993 beschrieben die Autoren Spanos, Cross, Du- Breuil und Dickson im angesehenen »Journal of Abnormal Psychology« Umstände, die bei allen Aliens-Opfern auftreten und die möglicherweise ihren Ursprung im Konsum von entsprechenden Filmen haben: Immer wieder wird von intensivem blauem oder weißem Licht berichtet, von dumpf dröhnenden Geräuschen, einem Raumschiff mit blitzenden Lichtern, dem Hineinschweben in das UFO. Aber auch die Horrorschilderungen decken sich: Stets ist die Rede von starker Beklemmung oder Angst, vom Gefühl, dass etwas Unheimliches anwesend ist, von einer Sperma- oder Eizellenentnahme, von Implantabetions-OPs. Erleben solche Halluzinationen nur sehr sensible Menschen? Braucht man dazu eine besonders rege Fantasie? Harvard-Psychologin Susan Clancy hat bei den Betroffenen fünf typische Charakteristika gefunden:

1. Menschen, die von Aliens entführt worden sein wollen, haben oft ein magisches Weltbild und interessieren sich für Esoterik.

2. Sie sind Fantasy- Fans und kreativer als der Durchschnitt.

3. Sie sind sich des Zeitgeist- Phänomens Alien-Entführung bewusst und sind entsprechende TV-Freaks.

4. Sie haben unbewusst eine Schlaflähmung mit hypnopompen oder hypnagogen Halluzinationen erlebt. 5. Sie haben hinterher häufig einen Hypnose-Therapeuten aufgesucht, wodurch sich das Erlebte noch tiefer ins Gedächtnis eingrub.

Deutschlands Schlafforscher nennen noch weitere Kriterien.
Helen Slawik vom Schlafmedizinischen Zentrum der TU München sagt: »Hypnagoge Halluzinationen treten gehäuft bei Schlafentzug und psychischem Stress auf. Wir kennen aber auch Fälle, in denen Medikamente als Auslöser in Betracht kommen.« Wie gefährlich sind Halluzinationen, die von der Schlaflähmung ausgehen? Können Menschen, die Derartiges erleben, ein Fall für den Psychiater werden? »Diese Ereignisse gehen mit einer starken vegetativen Schreckreaktion einher«, sagt Slawik. »Daraus entwickelt sich aber keine psychische Erkrankung, auch keine Psychose.« Der Tipp der Medizinerin: Auf die Betroffenen beruhigend einreden, für Stressreduzierung und ausreichend Schlaf sorgen!

http://www.pm-magazin.de/r/mensch/der-minuten-spuk-unserem-gehirn?page=0,2

Susan A. Clancy: Abducted - how people come to believe they were kidnapped by aliens. Cambridge 2005, ISBN 0-674-01879-6.